Mobi­li­tätsmas­ter­plan 2030

Mobi­li­tätsmas­ter­plan 2030

Die Maß­nah­men im Detail -
Lang­fris­ti­ge Finan­zie­rung sicherstellen

» Die Wirt­schaft braucht Rechts­si­cher­heit, sodass län­ger­fris­ti­ge Dis­po­si­tio­nen mög­lich sind.

För­de­run­gen und Prä­mi­en für den Umstieg bereitstellen

Finan­zi­el­le För­de­rung von Fahr­zeu­gen mit alter­na­ti­ven Antrie­ben für den Personen‑, Güter- und Individualverkehr

  • Tech­no­lo­gie­neu­tra­le För­de­rung von CO2-armen Kraft­stof­fen und alter­na­ti­ven Antrie­ben, die Unter­neh­men Pla­nungs­si­cher­heit bringt, mas­siv erhöhen
  • För­de­run­gen für die Umstel­lung von leich­ten Nutz­fahr­zeu­gen bis 3,5t hzG, die ins­be­son­de­re in der City Logis­tik ein­ge­setzt wer­den, auf nicht fos­si­le Antriebs­tech­no­lo­gien erheb­lich
    auf­sto­cken37
  • För­de­run­gen für den Aus­bau der ent­spre­chen­de Lade- und Tank­in­fra­struk­tur sicher­stel­len, die den wirt­schaft­lich sinn­vol­len Ein­satz von Fahr­zeu­gen mit alter­na­ti­ven oder CO2-armen Tech­no­lo­gien erst ermöglichen
  • Neue Finan­zie­rungs­mo­del­le bzw. Betrei­ber­mo­del­le für Bus­se mit alter­na­ti­ven Antrie­ben fördern
  • Signi­fi­kan­te Zusatz­för­de­rung aus dem Fami­li­en­las­ten­aus­gleichs­fonds für all jene Unter­neh­men, die Schü­ler­trans­por­te im Gele­gen­heits­ver­kehr noch vor 2025 auf alter­na­ti­ve Antrie­be umstellen
  • Tech­no­lo­gie­neu­tra­le För­der­mo­del­le für Neu­zu­las­sun­gen emis­si­ons­frei­er Taxi­fahr­zeu­ge ausbauen
  • För­der­pro­gram­me zur Kom­pen­sa­ti­on der Mehr­kos­ten gegen­über dem Die­sel­be­trieb bei Anschaf­fung der Nutz­fahr­zeu­ge sowie für Lade­infra­struk­tur, auch für Umrüs­tungs­pro­jek­te in der Ein­stiegs­pha­se, anbieten
  • Inves­ti­ti­ons­för­de­run­gen für Trieb­fahr­zeu­ge im Schienengüterverkehr

Still­le­gungs­prä­mie für leich­te und schwe­re Lkw, Sat­tel­zug­fahr­zeu­ge und Auto­bus­se mit höhe­rem Schad­stoff­aus­stoß als Euro-VI d (neu­es­te Motorenkategorie)

Attrak­ti­ves öffent­li­ches Ver­kehrs­an­ge­bot finanzieren

  • Neue Tarif­struk­tu­ren für Schü­ler­be­för­de­rung im Gele­gen­heits­ver­kehr mit Bus und Pkw schaffen
  • Pra­xis­ge­rech­te Ver­gü­tung der Leis­tun­gen: Abkehr von der rei­nen kilo­me­ter­be­zo­ge­nen Ver­gü­tung, hin zu einer Ori­en­tie­rung an einem Split­satz, der ins­be­son­de­re die Zeit­kom­po­nen­te (und damit Per­so­nal­kos­ten) ent­spre­chend berück­sich­tigt38
  • Kos­ten­de­cken­de Tari­fe ohne Zuzah­lung Drit­ter sind nötig, um die Schü­ler­be­för­de­rung in der Flä­che auch wei­ter­hin garan­tie­ren zu können.
  • Sicher­stel­lung der kos­ten­de­cken­den Finan­zie­rung von Schü­ler­be­för­de­run­gen und Pati­en­ten­be­för­de­run­gen durch Auf­trag­ge­ber (FLAF bzw. GKK)
  • För­de­run­gen von Mobi­li­täts­lö­sun­gen (z.B. für Betriebs­kos­tenz­schüs­se oder Inves­ti­tio­nen) für die gewerb­li­che Per­so­nen­be­för­de­rung (Tür zu Tür-Ser­vice) anbieten
  • Aus­gleich für die finan­zi­el­len Belas­tun­gen bei der Umset­zung der Clean Vehic­les Direc­ti­ve39 schaffen
  • Strei­chung der Umsatz­steu­er auf Tickets im gesam­ten Öffent­li­chen Ver­kehr (für Bus, Bahn und Stra­ßen­bahn sowie für die Fluss- und See­n­aus­flug­schiff­fahrt im Lini­en­ver­kehr) als Maß­nah­me gegen die Teuerung
  • Stär­ke­re Ein­bin­dung von pri­va­ten Anbie­tern im öffent­li­chen Ver­kehr, ins­be­son­de­re bei Schülerbeförderungen

Vor­tei­le für alter­na­ti­ve Antrie­be bei Abga­ben schaffen

  • Anpas­sung der Steuersätze
  • Reduk­ti­on der bzw. Befrei­ung von der Maut
  • Aus­nah­men von IG‑L Fahrverboten
  • Berück­sich­ti­gung der höhe­ren Eigen­ge­wich­te von Gas‑, Was­ser­stoff- und Elek­tro­fahr­zeu­gen im Gewer­be- und Arbeits­recht, bei der Maut und im Führerscheingesetz

Maut­kon­zept der WKÖ umsetzen

  • Maß­vol­le natio­na­le Umset­zung der Novel­le der EU-Wege­kos­ten­richt­li­nie: Ö hat bereits jetzt die höchs­ten Maut­ta­ri­fe in der EU, die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des öster­rei­chi­schen gewerb­li­chen Stra­ßen­gü­ter- und Per­so­nen­ver­kehrs darf nicht wei­ter geschwächt werden: 
    • ins­ge­samt kei­ne erhöh­ten finan­zi­el­len Belas­tun­gen für die Unter­neh­men durch Umset­zung in natio­na­les Recht Maut zur tat­säch­li­chen Kos­ten­ab­de­ckung: kei­ne Über­schüs­se aus der Maut­ein­he­bung, Sen­kung der Infra­struk­tur­ta­ri­fe erforderlich
    • Strei­chung der Ver­pflich­tung zur jähr­li­chen Inflationsanpassung
    • Rechts­si­cher­heit und Plan­bar­keit für Unter­neh­men sowie sinn­vol­le Anrei­ze zum Umstieg auf emis­si­ons­freie Fahr­zeu­ge (exter­ne Kos­ten auf CO2 daher über­haupt erst dann denk­bar, wenn bei in aus­rei­chen­dem Maße ver­füg­ba­re Fahr­zeu­ge und Infra­struk­tur vor­han­den sind)
    • Eige­ne Maut­ka­te­go­rie für Bus­se auf­grund ver­kehrs­po­li­ti­scher Bedeu­tung: Redu­zier­ter Infra­struk­tur­ta­rif (50% des Lkw-Grund­ki­lo­me­ter­ta­rifs nach Ach­sen­ka­te­go­rie; bei Dif­fe­ren­zie­rung nach CO2 immer bes­ter Tarif, gene­rel­le Aus­nah­me für Bus­se von all­fäl­li­gem CO2-Auf­schlag)
    • Tarif­be­güns­ti­gung (z.B. durch Rück­erstat­tungs­mög­lich­kei­ten) für mit E‑fuels oder bio­ge­nen Kraft­stof­fen betrie­be­ne Fahrzeuge
    • Tarif­be­güns­ti­gung für gas­be­trie­be­ne Fahrzeuge
    • Vor­über­ge­hen­de gänz­li­che Aus­nah­me emis­si­ons­frei­er Fahr­zeu­ge von Infra­struk­tur­ge­büh­ren, danach redu­zier­ter Tarif (minus 75%)
    • Emis­si­ons­freie Fahr­zeu­ge, die ledig­lich auf­grund des alter­na­ti­ven Antriebs (z.B. Bat­te­rie) die 3,5 t‑Grenze über­schrei­ten, soll­ten bis zu 4,25 t nur der Vignet­ten­pflicht unterliegen
  • Kei­ne dop­pel­te Anlas­tung von CO2-Kos­ten durch Maut und natio­na­le CO2 Bepreisung
  • Ver­wen­dung der Ein­nah­men aus exter­nen Kos­ten für Öko­lo­gi­sie­rungs­maß­nah­men für das Stra­ßen­ver­kehrs­ge­wer­be (z.B. Aus- und Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­men für Lkw- und Buslenker:innen)

Ergän­zen­de Finan­zie­rungs­lö­sun­gen für Infrastrukturen

Zukunfts­fonds für stra­te­gisch wich­ti­ge Infra­struk­tu­ren40

  • Schaf­fung eines Infra­struk­tur-Fonds zur Finan­zie­rung öster­rei­chi­scher Ver­kehrs­in­fra­struk­tur mit dem Ziel, volks­wirt­schaft­lich stra­te­gi­sche Infra­struk­tu­ren zu sichern und auszubauen
  • Das trägt zur Stand­ort­si­che­rung bei, weil die Wert­schöp­fung in Öster­reich gehal­ten und der „Aus­ver­kauf“” an Infra­struk­tur ver­hin­dert wird.
  • Zugang zu aus­län­di­schen Märk­ten wird sicher­ge­stellt durch Betei­li­gung an wich­ti­gen Infra­struk­tur­ein­rich­tun­gen im In- und Aus­land (Häfen, Güter­ter­mi­nals etc.)
  • Soli­de und wert­sta­bi­le Anla­ge­for­men für insti­tu­tio­nel­le und pri­va­te Investoren

Ver­wal­tungs­ver­ein­fa­chung bringt Unter­neh­men Effizienzgewinne

  • Bera­ten statt Stra­fen – Ver­an­ke­rung auch in den Materiengesetzen
  • Kei­ne Über­erfül­lung von EU-Vorschriften
  • Attrak­ti­vie­rung, Beschleu­ni­gung und Bevor­ran­gung des ÖV durch Anpas­sung von StVO und KFG
  • Kei­ne Zufahrts­be­schrän­kun­gen zu Tank­stel­len (Bei­spiel Tirol)
  • Moder­ni­sie­rung des KFG und der StVO
  • Anpas­sung der Kon­zes­sio­nen nach dem Güter­befG, dem Gel­verkG und dem KflG
  • Son­der­trans­por­te: öster­reich­wei­te Gel­tung von Aus­wei­sen für Straßenaufsichtsorgane
  • Kos­ten­tra­gungs­pflicht der Tank­stel­len nur bei bean­stan­de­ten Treibstoffproben
  • Haf­tungs- und Ver­wal­tungs­er­leich­te­rung bei der Abwick­lung von Zoll­an­ge­le­gen­hei­ten für Spe­di­teu­re (Zoll­ver­fah­ren 4200)
  • Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung des Eisen­bahn­rechts u.a. durch 
    • Ent­fall der Geneh­mi­gungs­pflicht für die Bestel­lung des Betriebs­lei­ters bei Vor­han­den­sein eines Sicherheitsmanagementsystems
    • Ent­fall der Geneh­mi­gungs­pflicht von Dienst­vor­schrif­ten bei Vor­han­den­sein eines Sicherheitsmanagementsystems

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[37] Kum­mer et al.: City­lo­gis­tik Wien

[38] BG Auto­bus: Tari­fe für die Busbranche

[39] Richt­li­nie 2009/33/EG idF Richt­li­nie (EU) 2019/1161

[40] WKÖ BSTV: Zukunfts­fonds für stra­te­gisch wich­ti­ge Infrastrukturen