Kapazität im Schienenverkehr – Engpass beim Güterverkehr
Ein wichtiger Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes kann die Verlagerung von Fernverkehr und Transitverkehr von der Straße auf die Schiene sein. Um das zu ermöglichen sind insbesondere auch ausreichend Kapazitäten auf dem Schienennetz zur Verfügung zu stellen. Da in Österreich das Schienennetz sowohl vom Schienengüterverkehr als auch vom Schienenpersonenverkehr genutzt wird, sind bei Kapazitätsauslastungen immer alle abzuwickelnden Verkehre, also Personen- und Güterzüge, zu berücksichtigen. In vielen Fällen wird bei Kapazitätsengpässen Personenzügen gegenüber Güterzügen der Vorrang gegeben. Dies kann zu einer weiteren Verschärfung der dargestellten Situation für den Güterverkehr führen.
Bereits im Jahr 2018 gab es auf allen wichtigen Schienenkorridoren Teilstücke, die bereits an der Auslastungsgrenze waren. Bei einem Szenario von 50% Verlagerung des Straßengüterfernverkehrs über 300 km werden 2030 auf allen wichtigen Schienenkorridoren großräumige Überlastungen auftreten bis zum Verkehrskollaps im Schienengüterverkehr. Das Szenario berücksichtigt dabei bereits die derzeit geplanten Ausbauvorhaben des Schienennetzes. Daher sind — auch aufgrund der jahrzehntelangen Dauer für Genehmigung und Bau von Infrastruktur — rasch die zukünftig erforderlichen Schieneninfrastrukturkapazitäten zu sichern.
[1] Aus Verantwortung für Österreich. Regierungsprogramm 2020 – 2024
[2] Integrierter nationaler Energie- und Klimaplan, Periode 2021–2030
[3] Fit für 55 — Das europäische Klimagesetz
[4] BMK: Mobilitätsmasterplan 2030 für Österreich
[5] Umweltbundesamt: Path2ZeroCarbonTrans
[6] e‑control, eigene Berechnungen; ohne KraftstoffexportF
[7] Verbund: Laufkraftwerk Wien-Freudenau, eigene Berechnungen
[8] IG Windkraft, eigene Berechnungen