Die Berufs­grup­pe Luft­fahrt in der WKÖ stellt klar: Ein Bran­chen-Kol­lek­tiv­ver­trag für die Luft­fahrt, wie von Gewerk­schafts­ver­tre­tern immer wie­der gefor­dert, wäre für die Bran­che nicht zu ver­ant­wor­ten und sogar stand­ort­schäd­lich. Aus­schlag­ge­ben­der Grund dafür ist die beson­de­re Inter­na­tio­na­li­tät und Hete­ro­ge­ni­tät der Bran­che, wie Berufs­grup­pen­ob­mann Chris­ti­an Doma­ny erläu­tert: „Die Luft­fahrt ver­netzt die Welt — kei­ne ande­re Bran­che ist so inter­na­tio­nal und glo­bal auf­ge­stellt. Ein gemein­sa­mer KV für eine Bran­che kann dann Sinn machen, wenn er Fair­ness im Wett­be­werb schafft und Jobs und Rech­te von Arbeit­neh­mern absi­chert. Genau das Gegen­teil aber wäre in der Luft­fahrt der Fall, wenn man indi­vi­du­el­le Lösun­gen ver­bie­ten würde.“

Ein KV, der alle Air­lines, ohne auf ihren Back­ground zu ach­ten, zu glei­chen Bedin­gun­gen zwingt, wür­de Arbeits­plät­ze gefähr­den und den Stand­ort schwä­chen, weil sich dann vie­le Flug­un­ter­neh­men nicht hier nie­der­las­sen und den Stand­ort Öster­reich nur von außen fre­quen­tie­ren wür­den. Doma­ny: „Damit wäre der wirt­schaft­li­che Scha­den vor­pro­gram­miert. Das kann doch auch nicht im Sin­ne der Beleg­schafts­ver­tre­ter sein.“

Dienst­leis­tun­gen zu heterogen

Als wei­te­rer Fak­tor kommt hin­zu, dass die Dienst­leis­tun­gen der ein­zel­nen Luft­fahrt sich stark von ein­an­der unter­schei­den: „Von der Busi­ness Avia­ti­on über einen Hub­car­ri­er bis zur Point-to-Point-Air­line wie zum Bei­spiel Euro­wings — gemein haben die­se Unter­neh­mun­gen nur den Ver­kehrs­trä­ger. Die Dienst­leis­tun­gen, die sie anbie­ten, sind aber ganz unter­schied­lich und erfor­dern daher auch ganz unter­schied­li­che Bedin­gun­gen“, erklärt der Berufsgruppensprecher.

Als Bran­chen­ver­tre­tung müs­sen wir auf die Viel­falt der Dienst­leis­tun­gen und die unter­schied­li­chen Kon­di­tio­nen dafür, auf die Wett­be­werbs­fä­hig­keit, die Arbeits­plät­ze und den Stand­ort Rück­sicht neh­men. Des­halb sind wir bestrebt, die jeweils maß­ge­nau pas­sen­den Lösun­gen für die ein­zel­nen Unter­neh­men zu fin­den. Ein Bran­chen-KV wäre jeden­falls kontraproduktiv“.